Protestmarsch von Würzburg nach Berlin
Solidarität mit den streikenden Flüchtlingen
Kundgebung am Dienstag den 11. September ab 16 Uhr auf dem Neubrunnenplatz in Mainz
Flyer hier downloaden zum ausdrucken und verteilen
Am 19. März 2012 begannen Flüchtlinge in Würzburg eine neue Ära des Protestes gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen und das miserable Asylrecht in Deutschland. Im Moment befinden sich Protestcamps in neun Städten in vier Bundesländern auf der Straße. In der Pressemitteilung kündigen die Streikenden eine Karawane nach Berlin an, um den Protest dort gemeinsam fortzuführen.
Es wird zwei Wege geben. Einen Fußmarsch und eine, von der Strecke her längere Bustour nach Berlin, welche auch über Wiesbaden/Mainz führt. Das Ziel dieser Aktionsform ist es, dass sich Flüchtlinge, die in den auf dem Weg liegenden Lagern wohnen, der Karawane anschließen.
Spendenkampagne: 500 x 20 Euro für den Protestmarsch der Flüchtlinge nach Berlin
Dieser Protest steht trotz aller Probleme und Repressionen dort, wo er heute steht und er geht mit den Flüchtlingen und AktivistInnen in eine neue Phase über. Dafür bedarf es aber finanzieller Unterstützung. Wir bitten alle Organisationen, die ebenfalls die Isolation der Flüchtlinge und die unmenschliche Gesetzgebung verurteilen, uns zu unterstützen, sich mit der Arbeitsgruppe Finanzen in Verbindung zu setzen und Geld zu spenden.
Spenden können Sie auf das folgende Konto überweisen:
Förderverein Karawane e.V.
Kontonummer: 40 30 780 800
GLS Gemeinschaftsbank eG
BLZ: 430 609 67
Spendenkonto / Verwendungszweck: Protestmarsch Berlin
Stellungnahme des Koordinationskomitees der protestierenden Flüchtlinge zur Festnahme
Arash Dust Hossein, einer der streikenden Flüchtlinge, der schon seit 19. März auf der Straße ist, lange Zeit davon im Hungerstreik wurde heute morgen von der Polizei in Würzburg festgenommen, mit der Begründung gegen die Residenzpflicht zu verstoßen. Der Protest gegen die Residenzpflicht, die einen Verstoß gegen internationales Menschenrecht der Bewegungsfreiheit darstellt, ist Teil des Protestes und Arash bricht dieses Gesetz genaugenommen seit dem 19. März diesen Jahres. Diese Verhaftung kurz vor dem Begin des Protestmarsches ist eine klare Schikane und muss als Versuch gelesen werden den Protest von Seiten der Behörden zu unterdrücken.
Das Koordinationskomitee der protestierenden Flüchtlinge verurteilt die Verhaftung von Arash Dust Hossein und erklärt hiermit das wir alle die Residenzpflicht nicht anerkennen und Seite an Seite gemeinsam mit Arash kämpfen werden bis diese unmenschliche Gesetz abgeschafft ist. Alle streikenden Flüchtlinge befinden sich ab sofort im Hungerstreik bis Arash Dust Hossein freigelassen wird.
Stellungnahme in englisch und farsi
Ein Interview mit Arash
Und noch ein Artikel auf Indymedia dazu
Arash is free
Seit gestern Abend bin ich wieder frei. Vielen Dank an alle unsere FreundInnen und KameradInnen. Wir sind vereint im Kampf der weitegeführt werden muss. Was auch immer passiert. Wir sind viele. Es gibt keine Alternative zu unserem Sieg.
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I’m free since last night. Thank you to all our friends and comrades. We are united in the continuing fight. No matter what. Countless we are. Because we dont have an other choice but victory.
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.من دیشب آزاد شدم. ممنون از همه دوستان و رفقا. مبارزه متحدانه ما ادامه دارد. زیرا ما بیشماریم. با من بی من. زیرا مجبور به پیروزی هستیم
Die Forderungen des Protestmarsches sind:
- Anerkennung als politische Flüchtlinge
- Die drastische Verkürzung der Bearbeitungsdauer der Asylanträge
- Die Einführung eines Anspruchs auf Anwältinnen und Dolmetscherinnen von Beginn des Asylverfahrens
- Gewährung der freien Arztwahl
- Die Möglichkeit der Familienzusammenführung
- Arbeits- und Studienerlaubnisse für alle Asylbewerberinnen
- Abschaffung der Gemeinschaftsunterkünfte
- Abschaffung der Residenzpflicht
- Abschaffung der Essenspakete
- Einführung eines Anspruchs auf professionelle Deutschkurse
Mehr Infos hier:
Ein Video von 3Sat hier
Chronologie der Flüchtlingsstreikbewegung